Gabi Hennecke: Gemeindereferentin in den Ruhestand verabschiedet
Eigentlich wollte die Gemeinde lieber einen Vikar…
„Als gebürtige Dortmunderin, musste ich erstmal auf der Karte schauen, wo das überhaupt liegt. Das Sauerland gehörte wirklich nicht zu meinem Wunschgebiet, dachte ich doch zuerst an das schlechte Wetter, das hier immer sein soll…“. Der erste Besuch im Dezember 1984 erfolgte so auch bei knapp über 0 Gard, Nebel und leichtem Nieselregen. Aber das Blatt sollte sich schnell für Bigge wenden, habe sie doch viel schönes Wetter erlebt: „Ich konnte mit schon bald keinen anderen Wohnort mehr vorstellen.“ Skepsis herrschte zunächst auch in der Gemeinde, wie sich Gabi Hennecke erinnerte: „Eigentlich wollte die Gemeinde lieber einen Vikar – aber der kam dann ausgerechnet nach Olsberg…“.
Schützenfest schätzen gelernt
Bigge im Sauerland sei für sie eine komplett andere Welt gewesen, aber schon bald lernte sie das für sie zunächst merkwürdig erscheinende Schützenfest zu schätzen: „Mal so drei Tage völlig aus dem Alltag herauszukommen und so viele Meschen zu treffen und Kontakte zu knüpfen, ist wirklich ein großes Geschenk.“ Und irgendwann war das „Drumherum“ auch nicht mehr ganz so merkwürdig. Wer in eine Schützenfestfamilie einheiratet – mit dem Ehemann als Vorstandsmitglied und dem Schwiegervater als Adjutant – stellt fest, „dass das schon auch eine ernste Angelegenheit“ ist.
Viele Herausforderungen
Als Gabi Hennecke dann in die Familienpause ging, war St. Martinus Bigge noch eine einzelne Pfarrgemeinde. Zu Gabis Neustart in 2002 war mittlerweile der Pastoralverbund Bigge entstanden und Pfarrer Kobers Nachfolger Werner Spancken übergab schon bald – im Jahr 2004 – an Pfarrer Richard Steilmann. Im Jahr 2011 wurde sodann der Pastorale Raum Bigge-Olsberg errichtet. Die Herausforderungen seien größer geworden und die Entwicklungen in der Kirche hätten es einem auch nicht leicht gemacht, so Gabi Hennecke weiter in den Pfarrnachrichten: „Aber dann habe ich immer die viele und segensreiche Arbeit unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
gesehen, die immer da waren, denen kein Einsatz zu lang, zu spät, zu viel oder zu dreckig war. Das konnte und kann ich einfach nur bewundern und das hat mich immer wieder hochgezogen.“
Unterhaltsame Dialogpredigt
Nun verabschiedete sich unsere Gemeindereferentin Gabi Hennecke nun schließlich nach fast 40 Jahren im Dienst für Gott und die Menschen in der Pfarrkirche St. Martin Bigge mit einem Gottesdienst in den wohlverdienten Ruhestand. Das Ehepaar Middel begleitete den ökumenischen Gottesdienst musikalisch. Der evangelische Pfarrer Burkhard Krieger und Pfarrer Klaus Engel hielten eine erfrischende Dialogpredigt, die an der ein oder anderen Stelle viele Gottesdienstbesucher zum Lachen brachte. „Es geht nur gemeinsam“, erinnerte Gabi Hennecke die Menschen, die sich im Anschluss von ihr verabschiedeten und ihr einen gesegneten Ruhestand wünschten.
Im Pfarrheim in Bigge bedankten sich noch viele Weggefährten und Weggefährtinnen für die Jahrzehnte gute Zusammenarbeit vor Ort. Der Pastoralverbund zählt nochmal die vielen Aufgaben auf: Gabi Hennecke war für die Unterstützung der ehrenamtlichen Mitglieder der Caritas in den 12 Gemeinden des Pastoralverbundes zuständig. Sie baute den Kleidershop und den Warenkorb mit auf und stand Hilfesuchenden immer mit großem seelsorglichen Geschick zur Seite. Sie war bei der Gründung der ehrenamtlichen Gruppe der Wortgottesfeierleiter dabei und leitete die Erstkommunionvorbereitung federführend für alle 12 Gemeinden. In der Grundschule St. Martinus in Bigge gestaltete sie die ökumenischen Schulgottesdienste und unterrichte im pastoralen Unterricht.
Den Wünschen des Teams des Pastoralverbunds können wir uns nur anschließen: „Wir wünschen Gabi Hennecke von Herzen eine gesegnete Zeit in ihrem Ruhestand und danken ihr für ihren so wertvollen Dienst für die Menschen in unseren Gemeinden.“