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Die Music Factory und der Musikverein Eintracht vor vollem Haus. Foto: MusikvereinDie über 1.200 Besucher hatten trotz eher frühlingshafter Temperaturen am vierten Adventssonntag den Weg in die Olsberger Konzerthalle zum Weihnachtskonzert des Musikvereins „Eintracht“ gefunden. Auch wenn die Olsberger Schützen als Mitorganisator alles gegeben haben, hat letztendlich nicht jeder einen Sitzplatz bekommen - aber auch stehend war das Konzert hoffentlich ein Genuss. Gleich zu Beginn des Konzertes machte das Ausbildungsorchester „ABO“ unter der Leitung von Sebastian Vogt deutlich, warum es sich lohnt, in den Nachwuchs des Vereins zu investieren. Zum einen sprang die Freude am Musizieren bei den Stücken „The Christmas Song“ und „White Christmas“ auf das Publikum über, und zum anderen gab Philipp Müthing im Interview mit Dirk Brambring unterhaltsam und detailliert darüber Auskunft, warum das Musizieren vor allem in der Gruppe so viel Spaß macht. Auch damit wurden die Zuhörer hoffentlich zum großzügigen Spenden animiert. Mit den Erlösen aus dem Konzert soll die Nachwuchsarbeit, in die derzeit viel Energie gesteckt wird, unterstützt werden.

Das Jugendorchester der Eintracht beim Weihnachtskonzert 2019. Foto: MusikvereinEinen schwungvollen Auftakt zu seinem Programm hatte dann das Große Blasorchester unter der Leitung von Michael Lohmeier mit „And the mountains echoed: Gloria“, bevor der berühmte „Blumenwalzer“ aus dem Nussknacker- Ballett zum Mitschunkeln einlud. Mangels einer Harfe wurden die sanften Klänge von den Klarinetten imitiert - Respekt an Lara Habermann und Christof Burmann. Den dramatischen Untergang der U-96 erlebten die Zuhörer bei der Filmmusik zu „Das Boot“. „Trompetenschüsse“ erklangen, Schiffstechnik ertönte von einem Synthesizer und unter anderem die Oboe brachte auch gefühlvolle Sequenzen mit ein, was zu einem rundum spannenden Klangerlebnisführte.

Zu Beginn des Jahres hatten die Musiker des Großen Blasorchesters die tolle Gelegenheit, mit dem Komponisten und Dirigenten Thiemo Kraas eine Probe durchzuführen. Das in der Probe erarbeitete Stück „Lignum“ wurde nun aufgeführt. Die zwei Volksweisen „Das Lieben bringt groß´ Freud“ und „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ wurden in diesem Stück in abwechslungsreicher Weise verarbeitet und rissen das Publikum mit. Rockig wurde es dann mit den „Queen Symphonic Highlights“. Auch ohne vollständige Rockband und Sänger sah man so manchen Kopf im Publikum mitnicken.

Nach der Pause, in der sich viele Konzertbesucher am Crowdfunding-Projekt des Musikvereins beteiligten, nahm wie gewohnt Felix Burmann mit dem Jugendorchester auf der Bühne Platz. Die Jugendlichen begeisterten schon bei „Adventure Island“ mit tollem, ausgewogenem Klang. Bei „The Call of Christmas“, das auf „Herbei oh Ihr Gläubigen“ aufbaut, wurde einmal mehr deutlich, warum das Jugendorchester einen festen Platz im Konzertprogramm hat. Die solistische Passagen wurden genauso souverän gemeistert wie die Tuttipassagen, die allesamt hoch festliche Stimmung verbreiteten. Nach dem ersten Dirigat im letzten Jahr hat hierbei Celina Hanfland bewiesen, wie sicher sie sich mittlerweile am Dirigentenpult bewegt.

Auch in diesem Jahr haben wieder einige Jugendliche an den O- Lehrgängen teilgenommen und bekamen sowohl Anstecknadel als auch Urkunde überreicht:

O1: Patricia Busch, Clarissa Bathen, Tom Schneiders, Philipp Müthing, Julius Wundling
O2: Leonie Loerwald, Marie Loerwald, Theresa Rosenkranz, Franziska Koch
Erfolgreiche O-Lehrgangsteilnehmer. Foto: Musikverein
Beim letzten Stück des Jugendorchesters wurde ersichtlich, weshalb der Altersspiegel des Publikums niedriger als vielleicht bei anderen Konzerten war: Die „Highlights from Frozen“ zogen aber nicht nur die Jugend in ihren Bann, auch wenn die jüngeren Zuhörer doch etwas textsicherer waren… Ebenso ein Publikumsmagnet war der musikalische Gast des Abends. Marie Becker und die „Music Factory“ sorgten mit ihren tollen, gefühlvollen Stimmen für kräftigen Applaus. Nach dem Toto-Hit „Africa“ begeisterten die Sängerinnen mit Ed Sheerans „I see fire“ - sowohl bei dem Solo-Part von Hannah Sauerwald als auch beim Chorgesang dürfte sich die ein oder andere Gänsehaut aufgestellt haben. Die Freude über das anstehende Fest war bei dem Gospel-Arrangement „Go tell it“ deutlich zu spüren. Die Music Factory übernahm den Part der Gospel-Singers und überzeugte mit tollen Solo-Passagen, die genau auf die rhythmisch sehr anspruchsvollen Klänge des Großen Blasorchesters abgestimmt waren.
Hatten auch ihren Anteil am Besucherstrom und einem zufriedenen Publikum: Die Musik Factory. Foto: Musikverein
Alljährliche Besucher des Weihnachtskonzertes waren nicht überrascht über den traditionellen Schlusspunkt des Konzertes: Bei „Oh du Fröhliche“ wurde kräftig mitgesungen, bevor eine durch anhaltenden Applaus eingeforderte Zugabe gespielt wurde. Nach dem tosenden Applaus wurde es noch einmal richtig besinnlich: „Stille Nacht“ mit glockenklaren Chorstimmen begleitete das Publikum hinaus aus einem rundum gelungenen Konzertabend.