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Der Bogen neigt sich bedenklich zum Innenhof, Risse durchziehen das Mauerwerk: Der historische Torbogen zum Gelände der Kropff-Federath’schen Stiftung soll abgerissen werden. Foto: Stadt OlsbergDer „Zahn der Zeit“ hat am Torbogen der Kropff-Federath’schen Stiftung mehr als nur genagt: Auch, wenn das Bauwerk wuchtig und imposant wirkt, so neigt sich der Bogen bedenklich zum Innenhof, Risse durchziehen das Mauerwerk. Bereits seit über einem Jahr ist der historische Torbogen, der auf die Zeit um das Jahr 1903 datiert wird, gesperrt. Nun hat Bürgermeister Wolfgang Fischer die Mitglieder des Stadtrates darüber informiert, dass der bislang denkmalgeschützte Torbogen in Kürze abgerissen werden müsse. Eingehende Untersuchungen hätten ergeben, dass das Bauwerk, das sich im Eigentum der Kropff-Federath’schen Stiftung befindet, in dieser Form nicht saniert werden könne. Die Fundamente sein stark geschädigt, ebenso das Mauerwerk der Bogenkonstruktion.


Gutachten: Neuaufbau würde mehrere hunderttausend Euro kosten


Eine weitere Möglichkeit wäre der komplette Neuaufbau des Bauwerks. Gutachten haben ergeben, dass dies Kosten von einem mittleren sechsstelligen Betrag mit sich bringen würde - „für eine Jugendhilfeeinrichtung ist das keine realistische Perspektive“, unterstreicht auch Ludger Imöhl, Aufsichtsratsvorsitzender der Kropff-Federath’schen Stiftung. Die Stadtverwaltung Olsberg als Untere Denkmalbehörde hat deshalb ihr Einverständnis zu einem Abriss des Torbogens erteilt.

Dieser Verlust im Stadtbild schmerze, unterstreicht Bürgermeister Wolfgang Fischer. Es gelte aber auch, auf den bedenklichen Zustand des rund 120 Jahre alten Torbogens zu reagieren. Die Sperrung an dieser Stelle könne kein Dauerzustand sein. Der Zugang sei für die Jugendhilfe Olsberg aus betrieblichen Gründen und ebenso als Rettungsweg dauerhaft notwendig - auch wenn mit Blick auf die Rettungswege für den Zeitraum der Sperrung im Dialog mit dem HSK andere Lösungen gefunden werden konnten.

Dreidimensional vermessen

Im Zuge der Untersuchungen wurde der Torbogen exakt dokumentiert und auch dreidimensional vermessen. Dies diene zum einen der Dokumentation. Zum anderen ergäbe sich so aber auch die Möglichkeit, den historischen Torbogen zu einem späteren Zeitpunkt als Rekonstruktion neu zu erstellen, wenn dies unter wirtschaftlichen Bedingungen möglich wäre.