Gestern Abend ertönten die Martinshörner in Bigge und Olsberg. Diesmal gabe es für die Feuerwehr allerdings Grund zur Freude: Die neue Drehleiter ist aus Karlsruhe angekommen. Acht Wehrleute hatten das Fahrzeug nach einer zweitägigen Schulung beim Hersteller übernommen und anschließend ins Sauerland gebracht. Nach dem Brand im Feuerwehrhaus am 13. September diesen Jahres war das Vorgängerfahrzeug nicht mehr zu retten. Die Reparatur der Schäden am Fahrzeug hätten den Restwert deutlich überschritten. Die Firma Rosenbauer GmbH in Karlsruhe konnte der Stadt Olsberg ein Vorführfahrzeug, das einige Zeit bei der Berufsfeuerwehr Dortmund zum Testen im Dienst war, für 650.000 Euro anbieten.
Nachdem das Gutachten und alle Formalitäten mit der Versicherung geklärt waren, wurde die Neubeschaffung im Rat der Stadt Olsberg besprochen und genehmigt. Das Hubrettungsfahrzeug wurde beschafft. Nachdem es im Werk gewartet und geprüft wurde, stand es jetzt zur Abholung bereit. "Vielen Dank an Bürgermeister Fischer mit Rat und Verwaltung, für die schnelle Entscheidung zum Kauf dieser modernen und sehr gut ausgestatteten Drehleiter für die Bürger der Stadt Olsberg", sagte Feuerwehrpressesprecher Edgar Schmidt, der sich wie seine Kameradinnen und Kameraden sehr über die Neuaustattung freute.
300 PS - neue Leitertechnik
Die sogenannte DLK 23/12 (Drehleiter mit Rettungskorb) vom Typ L32A-XS auf einem Mercedes Atego 15 Tonnen Fahrgestell mit 300 PS hat eine Rettungshöhe von 23 Metern bei einem Abstand von 12 Metern zum Gebäude. Die Leiterlänge beträgt wie beim Vorgängermodell 30 Meter. Neu bei diesem Modell ist der deutlich größere Rettungskorb mit einer höheren Nutzlast von jetzt 500 kg und das letzte Leiterteil. Dieses lässt sich auf einer Länge von 4,65 Metern neigen. "Das bietet viele Vorteile im Einsatz", erklärt Edgar Schmidt: "Zum Beispiel kann der Korb jetzt einfach zum Betreten direkt vor dem Fahrerhaus abgesetzt werden, weiter kann ein Schornstein, der auf der Rückseite einer Dachfläche liegt, bis zu einem gewissen Punkt besser erreicht werden. Mit einer speziellen Halterung können Personen, die im Rollstuhl sitzen über den Korb gerettet werden, eine Krankentragenhalterung ist ebenfalls wieder verbaut. Diese befindet sich nun auf dem Korbboden, sodass die Trage mit Patient deutlich leichter abgelegt und entnommen werden kann."
Schulungen notwendigUm dieses Sonderfahrzeug bedienen zu dürfen, muss jeder Drehleitermaschinist eine Einweisung auf dem Fahrzeug erhalten. Die ersten acht ehrenamtlichen Helfer vom Löschzug waren am Mittwoch nach Karlsruhe aufgebrochen. Dort wurden sie zwei Tage vom Team des Herstellers eingewiesen und geschult. Die Leih-Drehleiter, die den Wehrmännern von Rosenbauer zur Verfügung gestellt wurde, wurde auf diesem Weg wieder zurückgebracht. Am Freitag ging es dann mit der neuen Leiter ins Sauerland. Nachdem der Bürgermeister abgeholt wurde, gingt es zur ersten Fahrt mit Blaulicht zum Feuerwehrhaus, wo die Drehleiter gebührend in Empfang genommen wurde. Nun beginnt die Arbeit der Feuerwehr, denn weitere Wehrleute müssen eingewiesen und der Umgang mit der neuen Technik muss intensiv geübt werden.
Auch bigge-online sagt herzlich Dankeschön für diese Investition in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger! Wir wünschen allzeit gute Fahrt und jederzeit eine sichere Rückkehr von den Einsätzen!