(von Heinz Lettermann) In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es am Fuße des „Hagens“ nur einen schmalen Fußweg entlang der Bodenwiese. Der heutige asphaltierte Weg, der jetzt als Ruhrtalweg vielfach befahren wird, wurde erst viel später angelegt. Die Fronleichnamsprozession führte alljährlich mitten durch die Bodenwiese.
Wenn das Gras zu hoch gewachsen war, musste eine Schneise gemäht werden. Im Hagen wurde kräftig geböllert, von der St. Martinus-Kirche grüßte feierliches Glockengeläut.
Die eigentliche Prozession zog sich dahin, wie man sagte. Das Archivfoto belegt das deutlich. An der Spitze gingen die Kommunionkinder. Begleitet wurden sie von Hermann Hoffmann, der zum Kirchenvorstand gehörte. Es folgten die St. Sebastian-Schützen mit ihrer Fahnenabordnung. Dahinter kamen die Messdiener mit ihren rhythmischen Schellenklängen. Männer des Kirchenvorstandes trugen den Baldachin – ein schützendes „Dach“, auch Himmel genannt, unter dem der Priester mit der Monstranz schritt. Es folgten weitere Schützen, weitere Vereine und die übrigen Gläubigen.
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Weitere Eindrücke zur Fronleichnamsprozession in damaligen Jahren schildert Heinz Lettermann in seinem Buch "Zeit-Weiliges - Skizzen aus dem Strunzertal" (ISBN 3-00-002421-2) unter dem Titel Fronleichnam oder "Der Kampf mit dem Fahnenheiligen". Anm. d. R.