Die "Kleinigkeit" einer elfstündigen Fahrt im VW Käfer hat Bernhard Cruse aufgenommen, um sich das Spiel Deutschland - Serbien anschauen zu können. Wie bereits berichtet, ist der Bigger seit Januar 2010 als Zivildienstleistender in Südafrika. Für bigge-online und die Bigger schildert er seine WM-Eindrücke. Nach seinem Vorbericht geht es nun um die Eröffnung und die ersten Spiele der Nationalmannschaft:
"Jetzt ist es schon mehr als eine Woche her, seitdem die Fußballweltmeisterschaft in Johannesburg feierlich eröffnet wurde. An jenem Freitag war in Cape Town, wie auch in den anderen Städten im Land, natürlich Ausnahmezustand. Ich bin mit zwei Freunden mit dem Zug in die Innenstadt gefahren, um dabei zu sein, wenn die WM eröffnet wird. Da das offizielle Fanfest schon morgens völlig voll war, haben wir uns entschieden, das Spiel an der Waterfront zu schauen. Die ganze Stadt war in den Farben der Nationalmannschaft gekleidet, und überall hörte man das Brummen der Vuvuzela. Schon bei der Ankunft im Bahnhof war eine Stimmung wie im Stadion. Leider waren wir etwas zu spät an der Waterfront und hatten so nur einen schlechten Blick auf die Leinwand. Wir konnten trotzdem das Spiel einigermaßen verfolgen und haben ein spannendes Spiel gesehen. Nachdem Spiel sind wir noch in die Longstreet gegangen um das Unentschieden zu feiern. Dort waren wir natürlich nicht alleine. Dort tummelten sich Tausende, um das Unentschieden und die Eröffnung der WM zu feiern. An dem Abend konnte man sehen, dass die Bevölkerung hinter dem Team steht und sich alle auf die WM freuten.
Beste Stimmung im "Paulaner"
Das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft habe ich an einem sehr „deutschen“ Ort gesehen - und zwar im Festzelt des Paulaner Brauhauses. Da das Paulaner der Ort ist, wo man sich Deutschlandspiele anschaut, saß ich mit Freunden schon um 14:30 Uhr im Zelt, um uns einen Biertisch zu reservieren. Da dort überwiegend deutsche Fans waren, war es eine Stimmung, die mich doch sehr an die Atmosphäre im Bigger WM-Studio in der Bigger Schützenhalle erinnert hat. Der überragende Sieg der deutschen Mannschaft wurde dann natürlich erst mal richtig gefeiert.
Auf nach Port Elizabeth: Deutschland - Serbien
Am 17.06.2010 ging es dann auf einen kleinen Trip, um das Spiel Deutschland - Serbien live in Port Elizabeth (PE) zu sehen. Wir haben uns morgens in meinen VW Käfer gesetzt und sind 11 Stunden Richtung PE gefahren. In Port Elizabeth haben wir uns dann noch mit anderen Freiwilligen aus Cape Town getroffen, die auch Tickets für das Spiel hatten. Freitagmorgens haben wir uns unsere frisch gebügelten Deutschlandtrikots angezogen und uns Deutschlandfahnen auf die Wangen gemalt und sind Richtung Stadion aufgebrochen. Auf dem Weg zur Busstation merkte man schon, dass es wohl ein Heimspiel werden würde. Überall in den Straßen sah man deutsche Fans. Ich denke, dass sich viele der 30.000 Deutschen in Cape Town auf den Weg ins „benachbarte“ PE gemacht haben, um das deutsche Team live zu sehen.
"Heimpspiel" für Deutschland
Der erste Höhepunkt des Tages war, als uns der Bus der deutschen Nationalmannschaft überholt hat und wir einen Blick auf das Team hatten. Die Jungs hatten fast alle riesige Kopfhörer auf und sahen aus wie DJs. Vor dem Einlass ins Stadiom wurden wir alle gründlich überprüft und wurden dann schließlich eingelassen. Als wir auf den Treppen vor dem Stadium standen, konnte man wirklich gut sehen, dass es ein Heimspiel werden würde. Ich denke mal, dass ungefähr 80 % der 38.400 Zuschauer Deutschlandfans waren. Diese machten vor dem Stadion mit verschiedenen Gesängen und Aktionen ordentlich Stimmung.
Vuvuzelas dämpfen Fan-GesängeIm nicht ganz gefüllten Stadion war eine gute Stimmung die von den deutschen Fans dominiert wurde. Die Stimmung während des Spiels war leider nicht so, wie man das aus deutschen Stadien kennt. Durch die Vuvuzelas werden die üblichen Fangesänge überstimmt und es kam meiner Meinung nach, leider nicht so wirklich eine überragende Stimmung auf. Positiv war aber, dass wir obwohl wir ganz oben saßen, eine hervorragende Sicht auf das Spielfeld hatten. Der Spielverlauf war ja leider eher suboptimal und so war nach dem Spiel auch die Stimmung bei uns eher erst mal im Keller. Wir haben uns aber trotzdem die Stimmung nicht versauen lassen und haben Abends noch ordentlich das Spiel gefeiert.
Am Samstag haben wir uns dann wider in den Käfer gesetzt und sind unsere Strecke zurück nach Cape Town gefahren - was man nicht alles tut um sein Land spielen zu sehen. Trotz der Niederlage hat sich der Ausflug aber gelohnt. Wir hatten ein paar nette Tage die, wenn wir gewonnen hätten, bestimmt noch schöner geworden wären. Am Mittwoch werde ich mir natürlich auch das Spiel Deutschland - Ghana anschauen und hoffe, dass wir es schaffen und wir alle das deutsche Team weiterhin um den Pokal kämpfen sehen können.
Gruß aus Cape Town
Bernhard"