Die Zahl der Geschwindigkeitsverstöße im Hochsauerlandkreis wächst. 2011 wurden durch die Geschwindigkeitsüberwachung des Hochsauerlandkreises im Fachdienst Verkehrsordnungdwidrigkeiten 91.822 Verfahren (davon 45.156 mobil, 30.620 stationär und 16.046 Leivtec-Messungen) eingeleitet. Gegenüber 2010 ist dies eine Steigerung um 22.306 Fälle (2010 insgesamt = 69.516 Messungen).
Dies zeige den Trend auf, dass sich die Verkehrsteilnehmer zunehmend nicht an die vorgegebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen halten, so der HSK. Berücksichtigt werden muss allerdings auch, dass sich die höheren Fallzahlen auch ergeben, weil der Hochsauerlandkreis seit Mitte des Jahres 2011 ein neues Mess-System mit erheblich höherer Qualität und Trefferquote anwendet.
Mit 68 km/h zuviel in den Ort
Nach wie vor im Visier der Geschwindigkeitsüberwachung stehen Geschwindigkeitsverstöße von Motorradfahrern. Im Jahr 2011 konnten 383 durch Messungen festgestellte Geschwindigkeitsverstöße von Kradfahrern geahndet werden. Die Fallzahl ist um 347 Fälle gegenüber 2010 gestiegen, da auch die Polizei vermehrt Kontrollen bei Kradfahrer/innen durchführt. Die höchste gemessene Geschwindigkeit der kreiseigenen Geschwindigkeitsüberwachung betrug im vergangenen Jahr 139 km/h und wurde am Sorpesee in Sundern auf der L 687 festgestellt (Messung Radarwagen).
Den zweiten Platz nimmt ein Fahrzeugführer mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h bei erlaubten 50 km/h in Meschede-Stockhausen auf der L 473 erreicht (Messung Radarwagen). Den dritten Platz belegte ein Fahrzeugführer in Brilon-Alme auf der B 480 (stationäre Messanlage). Die Messanlage zeigte eine Geschwindigkeit von 118 km/h bei erlaubten 50 km/h. Der Vierte im Bunde war ein Fahrzeugführer, der mit einer Geschwindigkeit von 117 km/h in Sundern-Hagen auf der L 687 unterwegs war (stationäre Messung). Dort ist eine Höchstgeschwindigkeit von nur 50 km/h erlaubt.
"Spitzenreiter" mit 164 km/h
Die höchste gemessene Geschwindigkeit der Polizei wurde in Arnsberg-Voßwinkel auf der B 7 festgestellt und betrug 164 km/h bei erlaubten 70 km/h außerorts. Innerorts betrug die höchste gemessene Geschwindigkeit der Polizei 105 km/h bei erlaubten 50 km/h in Meschede auf der Warsteiner Straße. Auf der Autobahn wurde der schnellste Verkehrssünder mit 187 km/h bei erlaubten 100 km/h in Arnsberg am Tunnel Uentrop auf der A 46 in Fahrtrichtung Brilon gemessen.
Stark gestiegen sind die Geschwindigkeitsverstöße von Lkw-Fahrern. 2010 waren es 1.854 eingeleitete Verfahren. 2011 stieg die Zahl um 3.543 auf 5.397 Verfahren. Ursachen hierfür können zum einen an der erhöhten Kontrolldichte, zum anderen auch am gestiegenen Zeitdruck der Fahrer vermutet werden. Im Jahr 2011 wurden wiederholt mehr Geschwindigkeitsverstöße durch Besucher aus den Niederlanden festgestellt. 2010 wurden insgesamt 8.978 Verfahren eingeleitet. 2011 waren es 14.998 Verfahren, die eingeleitet wurden.
Zusätzlich zu den Geschwindigkeitsverstößen wurden im Jahr 2011 insgesamt 1.906 Handyverstöße und 1.617 Gurtverstöße geahndet. 2010 waren es noch 1.701 Handyverstöße (Steigerung um 205 Verfahren) und 1.424 Gurtverstöße (Steigerung um 193 Verfahren). Im Jahr 2011 wurden insgesamt 12.919 Verfahren von der Polizei übernommen und bearbeitet. Dies sind 515 Verfahren mehr als im Jahr 2010. Die Polizei kontrolliert vermehrt die Geschwindigkeit auf der A 46 und führt insgesamt mehr Messungen durch. Desweiteren hat die Polizei Ende des Jahres 2011 ein neues Geschwindigkeitsüberwachungsgerät angeschafft.
Bedauerlicherweise wurden im Jahr 2011 mehr Alkohol und Drogendelikte am Steuer festgestellt. Wurden im Jahr 2010 noch 82 Alkohol- und Drogendelikte geahndet, so waren es im Jahr 2011 insgesamt 181 Alkohol- und Drogenverstöße. Auch hier ist der Anstieg auf die erhöhte Kontrolldichte durch die Polizei zurück zu führen. Bei den geahndeten Verkehrsunfällen wurde im Jahr 2011 eine geringe Steigerung von 22 Fällen auf insgesamt 1.998 gegenüber 1.976 Verfahren im Jahr 2010 festgestellt. Im Jahr 2011 wurden nach dem Güterkraftverkehrsgesetz 32 Verstöße geahndet (2010 waren es 9 Verfahren).
Indes ist die Zahl der auferlegten Fahrtenbücher im letzten Jahr im Gegensatz zu den vorherigen Jahren gesunken. Waren es 2006 noch 44 Verfahren, im Jahr 2007 noch Verfahren 48, im Jahr 2008 noch 54 Verfahren, im Jahr 2009 noch 64 Verfahren und im Jahr 2010 noch 73 Verfahren, so waren es im Jahr 2011 54 Verfahren.