
Er muss auch an den Gegnern vorbei manövriert werden, ohne auf Kollisionskurs zu gehen. „Genau wie Basketball für Läufer ist Rollstuhlbasketball ein so genanntes körperloses Spiel“, erklärt Daniel Albers, einer der jungen Männer, die an diesem Abend in der Sporthalle des Berufsbildungswerks im Josefsheim Bigge trainieren. „Das heißt, ich darf den Gegner nicht berühren. Und der Rollstuhl zählt dabei zum Körper.“
Daniel Albers gehört zu der Gruppe junger Menschen, die sich jeden Dienstagabend in der Sporthalle des Josefsheims zum Training trifft. Frauen und Männer, Rollstuhlfahrer und Läufer: die Gruppe ist in jeder Hinsicht gemischt. Denn Rollstuhlbasketball ist ein Sport, der Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt. Wer im Alltag keinen Rollstuhl braucht, der benutzt ihn hier als Sportgerät – und lernt so nebenbei das Leben aus der Perspektive von Menschen mit Behinderung kennen. „Diese Gruppe gibt es seit den Sommerferien“, erläutert Trainer Thomas Kauke. „Die meisten Teilnehmer sind Anfänger, der Spaß steht bei uns im Vordergrund.“
Unter dem Dach des TSV Bigge-Olsberg trainiert Kauke auch noch eine leistungsorientierte Gruppe, die in ganz Nordrhein-Westfalen erfolgreich an Turnieren teilnimmt. Sie trifft sich immer donnerstags in der Turnhalle der Schule an der Ruhraue zum Training. Manche Sportler, wie Daniel Albers, sind in beiden Gruppen dabei. Für die Mehrzahl der insgesamt 13 Teilnehmer der Anfängergruppe sind Turniere aber ein Ziel, das erst einmal noch weiter entfernt ist. Das Training beginnt mit einigen lockeren Runden durch die Halle zum Aufwärmen. Danach stehen Technik und Taktik auf dem Programm.

Die Körbe hängen genauso hoch wie beim Basketball für Läufer. „Es gibt aber Sonderregeln“, sagt Thomas Kauke. „Bei einigen Spielern zählt es als Punkt, wenn sie den Ring oder das Netz des Korbes treffen.“ Bei Turnieren muss das natürlich vorab mit dem Schiedsrichter abgesprochen werden. Wie beim Basketball für Läufer stehen sich auch beim Rollstuhlbasketball zwei Mal fünf Spieler gegenüber. Immer nur höchstens zwei von ihnen dürfen Spieler sein, die im Alltag nicht auf den Rollstuhl angewiesen sind. Da zwischendurch gewechselt werden darf, muss der Trainer gut den Überblick behalten. Ansonsten gelten hier dieselben Regeln wie beim bekannten Basketball.
Viele der Aktiven, die hier dienstags trainieren, leben und arbeiten im Josefsheim oder machen hier eine Ausbildung, aber nicht alle. „Wir sind offen für alle Interessierten und suchen immer neue Mitspieler“, sagt Thomas Kauke. Wer sich das Training einmal anschauen möchte oder Fragen hat, kann einfach dienstags um 18.30 Uhr zum Training kommen. Die Sporthalle des Berufsbildungswerks ist am besten durch den Eingang an der Pappelallee zu erreichen.