Bigge onLine

Ein kurzer geschichtlicher Abriss erste urkundliche Erwähnung 1222 und weitere interessante Geschichtsdaten

 

bol batIn Bigge sind zahlreiche historische und interessante Gebäude und Plätze zu finden. Bigge-online arbeitet nach und nach deren Geschichte anhand von verschiedenen Quellen auf.
 


Die Schützenhalle aus der Vogelperspektive. Foto: bigge-onlineAm 28. Juni 1864 fand die Gründungsversammlung der Bigger Schützenbruderschaft statt. Noch im gleichen Jahr wurde 28. und 29. August das erste Schützenfest ausgerichtet. Damals hatte man noch keine so prächtige Halle wie heute,  man feierte in einem Lakenzelt. Aber schon das zweite Schützenfest konnte in einer gemauerten und bedachten Festhalle stattfinden. Die Baukosten betrugen 1.500 Taler, das Bauholz wurde gestiftet. Küche und eine Trinkhalle wurden im Jahr 1884 für 950 Mark angebaut. Da sich das Schützenfest wachsender Beliebtheit erfreute wurden 1913 die Küche und Schänke ausgebaut, Umbauarbeiten an der Haupthalle (das Achteck sollte an fünf Seiten um je drei Meter erweitert werden) erfolgten ein Jahr später.

Am 2. Mai 1945 brannte die Bigger Schützenhalle vollständig ab. Vermutlich entzündete sich in der Halle gelagertes Magnesium. Das Schützenfest wurde daher in Helmeringhausen und in den nachfolgenden Jahren in Olsberg gefeiert. Der Vorstand machte sich sofort an die Planungen für eine neue Halle, allerdings reichten die Geldmittel für so ein großes Projekt nicht aus. 1949 konnte zunächst durch hohe Eigenleistungen - jedes Mitglied erbrachte 40 Arbeitsstunden und gab ein Darlehen von 60 DM (für damalige Verhältnisse viel Geld) - der Saalbau errichtet werden. Aus Platzmangel musste für die Schützenfeste in den Jahren 49-50 auch ein Lakenzelt aufgestellt werden. Der Weiterbau der Halle wurde wieder durch viel Eigenleistung und Einsatz schnell vorangebracht, so dass die neue Schützenhalle am 19. August 1951 eingeweiht werden konnte.

Die Kapelle von außen auf dem Bigger Friedhof. Foto: bigge-onlineDie Gruftkapelle auf dem Bigger Friedhof von innen

Wie sieht die Gruftkapelle auf dem Bigger Friedhof von innen aus, was ist über ihre Geschichte bekannt? - Ein Fall für "bigge-online fragt nach". So trafen wir uns letztens mit Michael Freiherr von Wendt zu einem Ortstermin. Den Text dürfen wir mit freundlicher Genehmigung von Manfred Wagenknecht aus dem Buch "Gevelinghausen 1277 bis 2002" verwenden:

Schloss Schellenstein. Foto: bigge-onlineDas Schloss Schellenstein ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Allein die Tatsache, dass das Schloss schon im Vermögensverzeichnis der Pfarrei St. Martinus, Bigge, DOS ECCLESIAE IN BIGGE DEO ET SANCTO MARTINO EPISCOPO PATRONO SACRA, MALEDICTUS QUI VIOLAVERIT, aus dem Jahre 1270 erwähnt wird, zeigt, dass ?Schellenstein? ein geschichtsträchtiger Boden ist.


Verschiedene Belege deuten darauf hin, dass die Gründung der Pfarrei St. Martinus Bigge viel früher als 1270 datiert werden muss. Daher kann es sein, dass auch Schellenstein sehr viel älter ist, zumal es eine Nachricht gibt, dass Karl der Große dieses Besitztum dem Kloster Werden geschenkt haben soll.

WEIL JEDER TEIL DEN ANDERN STÜTZT

Die Martinus-Kirche unter Festbeflaggung. Foto: bigge-onlineDie St.-Martinus-Kirche ist das größte und sicherlich markanteste historische Gebäude in Bigge.

Es gibt keinen urkundlichen Nachweis, wann in Bigge die erste Kirche gebaut wurde. Aber dass der Heilige Martin Schutzpatron der Kirche ist, lässt vermuten, dass es bereits etwa im Jahr 800, zu karolingischer Zeit, eine Kirche in Bigge gegeben hat. Eine erste urkundliche Erwähnung Bigges gab es 1222 als St.Martinus Bigge durch einen Tausch mit der Gräfin von Altena an den Erzbischof von Köln fiel.
 
Der heutige Kirchenbau entstand in drei Abschnitten. Der Turm als ältester Teil könnte aus dem 11. - 13. Jahrhundert stammen. In den Jahren 1769 - 1773 entstand das Langhaus. Das Südportal trägt die Inschrift:

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aktionen2Einen interessanten Bericht über Elisabeth von Canstein, veröffentlicht im Jahrbuch des HSK 1993, möchten wir mit Erlaubnis des Autors in Erinnerung rufen. In diesem Aufsatz, verfasst von Manfred Wagenknecht, ist auch Bigge zeitweise Ort des Geschehens:

Ein Blick in die Barackensiedlung an der Pappelallee.Vielen ist sie gar nicht bekannt: Die Bigger "Barackensiedlung". Hinter dem Begriff versteckt sich eine Siedlung aus Behelfsunterkünften, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs an der Pappelallee im Bereich des Friedhofs errichtet wurde. Der Bombenkrieg in diesen Zeiten machte viele Menschen obdachlos. So auch die Familie von Margret Fischer, geb. Rose.