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logo stadt 2017 350Soll es ein eigenes Stadt-Ticket für Olsberg geben, mit dem Bürgerinnen und Bürger den Öffentlichen Personennahverkehr im Stadtgebiet zum „kleinen Preis“ nutzen können? Über diese Idee informierten sich jetzt die Mitglieder des Ausschusses Ordnung und Soziales. Die Entscheidung über ein solches Vorhaben könnte schon in der Ratssitzung am 12. September 2019 fallen. Die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) hatte Anfang des Jahres ein so genanntes „BrilonTicket“ zusammen mit der Stadt Brilon eingeführt. „Wir sind sehr erfolgreich gestartet“, so Hauke Möller, Leiter des RLG-Verkehrsmanagements – zurzeit nutzen rund 60 Kundinnen und Kunden dieses Stadt-Ticket. Während es für Jugendliche und Senioren bereits viele Spar-Möglichkeiten bei Bus und Bahn gebe, „zahlt gerade die Mitte der Bevölkerung den vollen Preis“, so Hauke Möller. Hier könnte ein Stadt-Ticket ansetzen.

Das Prinzip: Eine Kommune erwirbt – quasi als „Großkunde“ mit Preisvorteil - ein Kontingent an Abo-Monatstickets für das Stadtgebiet und gibt diese an die Bürgerschaft weiter. Der Verkauf an die Bürgerinnen und Bürger könne zudem nochmals rabattiert werden; „das macht das Ganze attraktiv“. Zum einen schaffe man so eine „preisgünstige Mobilität für die Bevölkerung“, betonte Hauke Möller, „und zum anderen passt es auch zu den Bemühungen im Klimaschutz.“

Vorteil für die RLG: Jede Nachfragesteigerung sichere den Bestand des Angebots im öffentlichen Personenverkehr, „und der ÖPNV ist immer klimaschonender als der Individualverkehr.“ Die Stadt Olsberg könnte bei der RLG die entsprechenden Abo-Monatstickets für das Stadtgebiet zum Preis von 65,50 Euro erwerben. Sollte man sich allerdings dazu entschließen, die Tickets nicht „eins zu eins“ weiterzugeben, sondern Rabatte einzuräumen, müsste die Stadt Olsberg Zuschüsse bereitstellen.

Würde eine angenommene Zahl von 50 Nutzern Tickets zum Preis von 50 Euro monatlich erwerben, müsste die Stadt Olsberg jährlich einen Zuschuss von rund 9.300 Euro für das Stadt-Ticket übernehmen. Würde ein solches Ticket dagegen nur 30 Euro monatlich kosten, würden – bei 50 Nutzern – für die Stadt jährliche Kosten von gut 21.000 Euro entstehen. „Das Angebot eröffnet denjenigen Olsberger Bürgerinnen und Bürgern, denen kein Auto und keine Mitfahrgelegenheit zur Verfügung steht oder die bewusst alternative Mobilitätslösungen nutzen möchten, neue Mobilitätschancen“, so Marco Sudbrak, Leiter des Fachbereichs Bürgerservice, öffentliche Ordnung, Soziales.

Die Entscheidung liegt nun bei den Ratsfraktionen: Einstimmig entschieden die Ausschussmitglieder, den Vorschlag in die Fraktionen zu verweisen und in der Ratssitzung am 12. September erneut zu diskutieren.