Bigge onLine

Wurden für 7 Wahlperioden und somit 36 Jahre im Stadtrat geehrt: Karl-Josef Steinrücken, Wolfgang Fischer, Rudolf Przygoda und Albert Noetzel (v.l.). Foto: bigge-onlineAm Donnerstag, 1. Oktober 2020, tagte zum letzten Mal der Stadtrat der Wahlperiode 2014-2020, coronabedingt in der Konzerthalle. Wie gewohnt wurden langjährige Ratsmitglieder für ihre Arbeit geehrt. Bürgermeister Wolfgang Fischer bedankte sich bei Jean-Philippe Franke für drei Wahlperioden und Burkhard Stehling und Winfried Peters für vier Wahlperioden. Bereits seit fünf Wahlperioden waren Armin Boedecker, Alfred Metten und Peter Rosenfeld aktiv. Für sogar sieben Wahlperioden und damit 36 Jahre lang standen Karl-Josef Steinrücken, Albert Noetzel, Rudolf Przygoda und Bürgermeister Wolfgang Fischer selbst, welcher durch die Allgemeine Stellvertreterin Elisabeth Nieder geehrt wurde, für die Ratsarbeit zur Verfügung. Während Karl-Josef Steinrücken und Albert Noetzel nicht mehr im neuen Rat sein werden, gehen Rudolf Przygoda (SPD) und Wolfgang Fischer (CDU) nun in ihre achte Wahlperiode.

Der Stadtrat wird sich verändern, denn zahlreiche Ratsmitglieder scheiden aus. Von der CDU sind dies: Elke Funke, Michael Niggemann, Winfried Peters, Philipp Rüther, Helmut Schmücker, Marijan Schmücker, Ludwig Stappert, Burkhard Stehling und Karl-Josef Steinrücken. Von der SPD sind Armin Boedecker, Daniel Hütte, Heinrich Mandel und Albert Noetzel nicht mehr im Rat vertreten. Bei Bündnis90/Die Grünen scheidet Franz-Josef Weigand aus dem Stadtrat aus. Der neue Stadtrat konstituiert sich im November und dann werden mit der FDP und Die Linke auch zwei neue Parteien dabei sein.

Rückblick auf eine lange Wahlperiode

Bürgermeister Wolfgang Fischer blickte noch auf die vergangene Ratsperiode zurück. Mit sechseinhalb Jahren sei diese außergewöhnlich lang gewesen. Viele Themen hätten den Rat bewegt. Im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 habe man 340 Flüchtlinge aufgenommen und dezentral untergebracht: „Das war ein Meisterwerk“, äußerte sich das Stadtoberhaupt zufrieden. Die Menschen habe man gerecht im Stadtgebiet aufgeteilt. Er sei stolz auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus und vor allem auf die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die man dies nicht geschafft hätte.

80 Bauerlaubnisverträge abgeschlossen

Die Umsetzung des Zentrenkonzeptes sei ein weiterer großer Part gewesen. Über 80 Bauerlaubnisverträge habe man einvernehmlich abgeschlossen und mittlerweile viele positive Reaktionen erhalten. Das Projekt sei gelungen vor allem dank der Anlieger, der Mitarbeiter im Rathaus, der Fördermittelgeber, Straßen.NRW und natürlich aller weiteren Ausführenden. Der Kneipperlebnispark könne sich sehen lassen und sei positiv für den zweitältesten Kneippkurort Deutschlands nach Bad Wörishofen. Der Dank des Bürgermeisters ging an das Rathausteam von den Hausmeistern bis zur Mannschaft des AquaOlsberg: „Das war eine tolle Geschichte, was ihr hier für Olsberg gewuppt habt!“

Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 13.9. war knapp. Schon am Wahlabend richtete der Bürgermeister erstmals die deutliche Kritik an die SPD. Foto: bigge-onlineWolfgang Fischer: „Das Ergebnis akzeptiert man und ist demütig“ - Kritik am Wahlkampf der SPD

Auch bedankte er sich beim Stadtrat für eine konstruktive Zusammenarbeit. Sicherlich 95% aller Entscheidungen seien einvernehmliche Beschlüsse gewesen. Aus persönlicher Sicht blickte er auf die Wahl vom 13.9. „Das Ergebnis akzeptiert man und ist demütig“, so Wolfgang Fischer angesichts des knappen Wahlausganges. Aus seiner Sicht kritisierte er aber die Wahlkampfführung der SPD: „Ich glaube aber, es ist nicht gut, zu versuchen, einen Keil zwischen die Kernstadt und das Umland zu treiben“, so Wolfgang Fischer, der deutlich nachlegte: „Wer das tut, hat in mir einen Widersacher. Wir sind eine Stadt Olsberg mit 12 tollen Ortschaften. Einen Keil werde ich nicht zulassen.“

"bigge-online fragt nach": SPD erwidert die Kritik

Im Rahmen der Ratssitzung ergab sich für die SPD keine Möglichkeit, darauf zu antworten. Die Sitzung wurde schnell geschlossen. Wir haben daher im Anschluss nachgefragt. „Dass jetzt vom Bürgermeister nachgekartet wird, können wir nicht verstehen“, sagt Rudolf Przygoda von der SPD dazu. Die Wahl sei vorbei und im Wahlkampf habe es Möglichkeiten gegeben, auf die Aussagen des politischen Gegners zu reagieren. „Auch andere Parteien, wie die FDP, haben im Wahlkampf die gleichen Vorwürfe erhoben“, weist Przygoda darauf hin, dass die SPD mit den Argumenten nicht alleine gewesen sei und stellt klar: „Unsere Aussagen waren nicht wahlkampftaktisch veranlasst, sondern beziehen sich darauf, wie die Bürgerinnen und Bürger dies auf den Dörfern empfinden. Dort werden zum Beispiel die Anlagen ehrenamtlich gepflegt, in der Kernstadt erledigen dies die Mitarbeiter des Bauhofs.“

bigge-online wünscht allen im Rat viel Erfolg

Wie auch immer… Die Wahl ist gelaufen. Und daher wünschen wir nun unserem alten und neuen Bürgermeister Wolfgang Fischer und allen gewählten Ratsmitgliedern der nun fünf Parteien im Rat ein glückliches Händchen bei ihren Entscheidungen und viel Erfolg und Freude bei ihrem Tun. Eine gute kontroverse und gleichzeitig konstruktive Diskussion tut der politischen Landschaft sicherlich immer gut.