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Das Vorhaben der Firma juwi, bei Antfeld einen Windpark mit vier Anlagen zu errichten, sorgte jetzt bei den Mitgliedern des Ausschusses Planen und Bauen am 22. April 2021 in der Bigger Schützenhalle für unterschiedliche Einschätzungen. Für die Stellungnahme, welche die Stadt Olsberg im Genehmigungsverfahren abgeben kann, möchten die Ausschussmitglieder mehr Zeit haben: Das Thema wurde auf Antrag der CDU-Fraktion in die Fraktionen verwiesen. Hintergrund: Der Projektentwickler juwi hat beim Hochsauerlandkreis - auf Basis des Bundesimmissionschutzgesetzes - einen Antrag auf den Bau eines Windparks bei Antfeld gestellt. Vier Windräder mit einer Gesamthöhe von 240 Metern sollen hier entstehen. Bleibt es bei den vier Anlagen? Kann der Windpark den möglichen Weiterbau der B7n stören? Wie verhält sich der Abstand nach Esshoff? – Ausschussmitglied Jochen Siedhoff (CDU) wollte zu dem Vorhaben einige Fragen beantwortet wissen.


Die Zahl der Anlagen könne immer nur eine Momentaufnahme sein, betonte Hubertus Schulte, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung. Weitere Windkraft-Projekte seien nicht ausgeschlossen – allerdings: „Tabuflächen gelten auch für Investoren.“ Auswirkungen auf den geplanten Weiterbau der B7n sieht Hubertus Schulte nicht: „Die Trasse liegt außerhalb dieses Gebietes.“ Auch die rund 720 Meter Abstand zur Ortslage von Esshoff seien aktuell ausreichend – „es gibt dazu noch kein Landesgesetz.“

Zahl der Anlagen nur Momentaufnahme

Kritisch äußerte sich für die FDP-Fraktion Dietmar Burmann. Es seien weitere Anlagen denkbar: „Wir müssen damit rechnen, dass eine Verspargelung droht.“ Durch Zufahrten und Leitungsbau würden zudem weitere Flächen versiegelt. Hubertus Schulte verwies darauf, dass es von diesen Anlagen aus Richtung Nuttlar weitere Planungen für Windräder gebe – bei Altenbüren hingegen befände sich aktuell lediglich eine Vorrangzone.

Burmann (FDP) sieht Verspargelung, Bergmann (Grüne) erfreut über Windkraftanlagen

Peter Bergmann (Grüne) unterstrich die Möglichkeit, mit dem Bau von Windparks eine CO2-Kompensation direkt vor Ort zu ermöglichen: „Mich würde es freuen, wenn wir nach jahrelangen Diskussionen Windkraftanlagen im Stadtgebiet hätten.“ Ausschussvorsitzender Uwe Lingenauber (CDU) wies darauf hin, dass es in der gemeindlichen Stellungnahme nicht um persönliche Meinungen, sondern um Fakten gehe: „Wir dürfen nicht nach Gutdünken entscheiden – es muss sachliche Gründe haben.“ Auch Bürgermeister Wolfgang Fischer argumentierte, dass die Stellungnahme fachlich begründet sein müsse: „Sonst kommen wir nicht umhin, als das Einvernehmen zu erteilen.“

Olsberg nicht "Herrin des Verfahrens"

Klar sei auch, dass die Stadt Olsberg hier nicht „Herrin des Verfahrens sei“: „Wir planen nicht und wir errichten nicht.“ Nun wollen die Fraktionen den Sachverhalt weiter beraten. Eine Beschlussfassung soll dann in der Sitzung des Stadtrates am 20. Mai 2021 erfolgen.

Weitere Unterlagen und Informationen zu diesem Tagesordnungspunkt des Ausschusses findet ihr auf der Seite der Stadt Olsberg im Ratsinformationssystem unter der Sitzung vom 22. Mai, TOP Ö6: https://www.olsberg.de/_rathaus/ratsinfo/117100100000011751.php