Neujahrsempfang: Bürgerschaftliches Engagement und Bundeswehr im Mittelpunkt
Stützpfeiler einer aktiven Gesellschaft
Im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs sollten die Preisträgerinnen und Preisträger des Preises für Bürgerschaftliche Aktivitäten und die Gewinner des Heimatpreises stehen: „Sie alle sind Stützpfeiler in einer aktiven Gesellschaft, Sie alle tragen dazu bei, dass Olsberg eine lebenswerte, eine offene, eine lebendige Stadt ist“, wertschätzte Bürgermeister Fischer den Einsatz der Ehrenamtlichen. Als Gastredner begrüßte der Bürgermeister Brigadegeneral Hans-Dieter Müller. Dazu dann mehr weiter unten im Text.
Cyberangriff hatte die Kommunen voll erwischt
Zunächst einmal ging der Blick zurück in das Jahr 2023, das mit vielen Themen gespickt war. So war die Stadt Olsberg Host Town der Special Olympics, es wurden Feuerwehrhäuser besichtigt, es gab den Spatenstich zur Erweiterung des Gewerbegebiets „Hohler Morgen“ und drei neue Feuerwehrfahrzeuge wurden für die Löschgruppen geliefert. Wolfgang Fischer skizzierte viele weitere Ereignisse, stellte aber besonders den Cyberangriff heraus. Dieser habe die 68 Kommunen und fünf Kreise „voll erwischt“. Langsam sei man wieder auf einem guten Weg. „Das hat auch damit zu tun, dass ich im Rathaus über eine top Belegschaft verfüge, welche diese Herausforderungen sofort angenommen hat“, lobt der Bürgermeister die Verwaltung.
Einfach mal der kommunalen Familie vertrauen!
Dann ging der Blick nach vorne. Den „schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen“ sei es geschuldet, dass der Haushalt 2024 erst im Februar verabschiedet werden könne. Den Etat könne die Stadt in diesem Jahr noch einmal ausgleichen. Doch die „grundsätzlichen Probleme, die unseren Kommunen die Luft zum Atmen nehmen, bleiben bestehen“, betonte er und nannte die „Unterfinanzierung der Kommunen durch das Land NRW und nicht kompensierte Aufgabenzuweisungen des Bundes“ als Ursachen. Er appellierte an die Verantwortlichen in Bund und Land: „Lasst uns es machen, wir als Kommunen können das und wir haben dies auch in der Vergangenheit immer wieder bewiesen. Wir möchten gerne selbst entscheiden können, wo und wie wir die zugewiesenen Mittel einsetzen. Einfach mal der kommunalen Familie vertrauen.“
Entscheidung zum AquaOlsberg steht an
Zudem stünden in diesem Jahr zwei wichtige kommunale Entscheidungen an. Zum einen müsse man sich mit dem Wiederaufbau des AquaOlsbergs beschäftigen und vor allem Entscheidungen treffen. Dies sei auch mit Blick auf die zu erwartende Versicherungsleistung von 3 Millionen Euro dringend geboten. Die konstruktiven Ergebnisse der Bürger- und der Mitarbeiterbefragung könnten dazu eine Grundlage bieten. „Ich könnte mir dann vorstellen, dass wir die abschließenden Ergebnisse der politischen Beratungen dann nochmals der Bürgerschaft vorstellen werden“, deutete Bürgermeister Fischer eine weitere Einbeziehung der Bürger an. Als zweites erwähnte er den Neubau des Gerätehauses des Löschzugs Bigge-Olsberg. Derzeit würden die ersten Planungen abschließend vorbereitet, welche dann noch in der Politik beraten würden. Im Sommer soll der Bauantrag gestellt werden und nach ersten Ausschreibungen solle der Baubeginn noch in diesem Jahr erfolgen.
Zum Abschluss seiner Ansprache appellierte Wolfgang Fischer an alle Bürgerinnen und Bürger: „Olsberg – das sind übrigens wir alle. Alle, die wir hier leben oder hier ein Gewerbe betreiben, bilden die Stadt Olsberg. Lassen Sie uns unser Zusammenleben noch besser gestalten und noch lebenswerter machen!“
Das Erbe vieler Jahre Frieden
Brigadegeneral Hans-Dieter Müller kam gerne für einen Impulsvortrag in „die schönste Stadt im Hochsauerlandkreis“ – nach Olsberg. Nun, er ist ja auch gebürtiger Olsberger. Der 61-jährige ist Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen. Er blickte auf die Entwicklung der Bundeswehr. Dass man heute nur noch eine Stärke von 185.000 Soldatinnen und Soldaten habe, sei „das Erbe vieler Jahre Frieden“, nachdem die Bundeswehr ursprünglich mit 495.000 Mann aufgestellt wurde.
Nicht mit einem deutschen Panzerbataillon anlegen
Heute hieße es, das Heer sei „blank“. So schlimm würde er das nicht formulieren. „Ich würde es dem Russen nicht raten, sich mit einem deutschen Panzerbataillon anzulegen. Er würde den Kürzeren ziehen!“, meinte er vielleicht etwas martialisch. Aber man müsse die Bundeswehr neu denken und neu aufstellen: „Wir müssen wieder abschrecken können. Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen, muss wieder die Devise sein.“ Er schilderte seine Eindrücke von den Ukrainern, die zur Ausbildung zur Bundeswehr kämen: „Wenn Sie diesen in die Augen blicken, dann wissen Sie, wie ernst die Lage ist.“
Ein Jahr für Deutschland!
Brigadegeneral Müller befürwortet das Aufstellen von Heimatschutzregimentern und freut sich über den Zuspruch, den diese derzeit erfahren. Er wolle, dass auch das Sauerland und das Siegerland eine Heimatschutzkompanie aufstellen. Damals sei er auch für die Aussetzung der Wehrpflicht gewesen. Allerdings eher aufgrund der steten Verkürzung der Dienstzeiten. In sechs Monaten könne man niemanden für Waffensystem, wie den Leopard, trainieren. „Die Wehrpflicht auszusetzen war ein Fehler. Sie wieder einzuführen ist aber schwierig.“ Hans-Dieter Müller macht sich aber für ein Deutschlandjahr stark, das auch im sozialen Bereich geleistet werden könnte. Wenn es darum ginge, ein Jahr für Deutschland zu leisten, dann sei er dabei. Abschließend wandte er sich an die politischen Mandatsträger: „Stellen Sie sich vor die Bundeswehr! Sie hat es verdient!“. Die Gäste des Neujahrsempfangs quittierten diesen Appell und sicherlich auch den kurzweiligen, informativen Impuls mit kräftigem Applaus.
Heimatpreis und Preis für Bürgerschaftliche Aktivitäten
Großes Lob zollte Bürgermeister Wolfgang Fischer anschließend den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die bereits ehrenamtlich tätig sind und sich für die Belange ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie ihrer Dörfer einsetzen: „Lassen Sie nicht nach, machen Sie weiter so! Und anderen rufe ich zu: Lassen Sie sich anstecken und packen Sie mit an!“
Erster Preisträger des neu geschaffenen Heimatpreises der Stadt Olsberg ist der Rosenverein Assinghausen. Auf dem zweiten Platz landete die KLJB Elleringhausen. Dritter wurde der Dorftreff Brunskappel. Wir berichteten bereits HIER über den Heimatpreis.
Für bürgerschaftliche Aktivitäten überreichte Bürgermeister Wolfgang Fischer Urkunden an folgende Ehrenamtliche:
Assinghausen: Gerd Guntermann, Franz-Josef Essfeld und Willi Glas für die Pflege und Instandsetzung der Infrastruktur im Ort
Bigge: Herta Kieseheuer für die jahrelange Pflege der Beete der Dorfgemeinschaft
Bigge und Olsberg: Helmut Lang, Simone Kreutzmann und Wilhelm Busch für das Abholen der Lebensmittel für Bedürftige an verschiedenen Standorten im wöchentlichen Wechsel in Olsberg und Bigge
Bruchhausen: Franz-Josef Kleemann für die Sammlung von Dokumenten zur Geschichte des Dorfes Bruchhausen und deren Ausstellung in der Alten Schule
Brunskappel: Peter Newiger und Heinz Knoche für ehrenamtliche Arbeitseinsätze im Dorf und am Dorfgemeinschaftshaus Brunskappel
Elleringhausen: Marius Schmidt, Luisa Schröder, Fabian Sellmann und Sophie Wiegelmann für die Planung und Durchführung der Kinder- und Jugendfreizeit Otterndorf sowie Britta Wiegelmann, Sonja Biederbeck, Monika Schennen und Eva Schönekäs für die Planung und Durchführung der Kriminächte
Elpe/Heinrichsdorf: Marianne Hütte und Ivonne Burmann für die langjährige Pflege verschiedener Blumenbeete und Anlagen sowie Manfred Hütte für die langjährige Pflege der Anlagen rund um das Rhenmal in Elpe
Gevelinghausen: Markus Hoppe für die Unterstützung der Vereine bei Verschönerungen im Ort
Wiemeringhausen: Gerhard Schmidt für viele jahrelang ausgeübte ehrenamtliche Tätigkeiten im Ort sowie Christiane Hückelheim für die langjährige musikalische Unterstützung in vielen Bereichen in Wiemeringhausen.
Wir von bigge-online sagen allen Ehrenamtlichen ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz!
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