Planungen können weitergehen: Vorentwurf für das neue Feuerwehrhaus beschlossen
Verzicht auf Kostensteigerungen „realitätsfremd“
Mit breiter Mehrheit beschloss der Stadtrat jetzt den überarbeiteten Vorentwurf für den geplanten Neubau des Feuerwehrhauses für den Löschzug Bigge-Olsberg. Das Bild zeigt einen Planentwurf von geising + böker Architekten
Zunächst einmal vorab: Die Planungen können nun weiter im Detail vorangetrieben werden, denn der 10,7 Millionen Euro schwere Vorentwurf hat nun die Zustimmung des Rates erhalten. Es herrschte allerdings Uneinigkeit.
Die SPD sprach sich in Person von Fraktionsvorsitzendem Helmut Kreutzmann gegen die Planungen aus, da in der zweijährige Bauzeit von Kostensteigerungen von bis zu 20 % ausgegangen werden könne. „Einigermaßen realitätsfremd“ sei der Verzicht auf Kostensteigerungen und Risikozuschläge in der Kalkulation. Es könne zu Steuererhöhungen für die Bürger kommen, wenn die Mehrkosten – nicht nur für diese Maßnahme – nicht mehr vom Haushalt gedeckt seien. Aufgrund vieler anderer Projekte sei eine „restriktive Ausgabenpolitik“ notwendig.
Günstige Rahmenbedingungen jetzt nutzen
Ebenfalls nicht einverstanden mit den Planungen war die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, da entgegen eines früheren Ratsbeschlusses einfach auf die Holzbauweise verzichtet würde und die Bauweise nicht intensiv geprüft und dem Ausschuss „Planen und Bauen“ vorgelegt worden sei. Aus diesem Grund kündigte Gründen-Ratsmitglied Karl-Heinz Weigand an, nicht an der Abstimmung mitzuwirken. In der Beschlussvorlage führt die Verwaltung aus, dass das Sozialgebäude aus Kostengründen in Massivbauweise errichtet werden sollte. Sabine Menke, Fraktionsvorsitzende der CDU, schlug vor, zum Ausgleich ökologische Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. Man solle aber jetzt die günstigen Rahmenbedingungen für Bau-Projekte nutzen.
Schlussendlich stimmte eine Mehrheit von 19 Ratsmitgliedern aus CDU, FDP und Günter Villnow von Die Linke für den vorliegenden Entwurf. SPD und Grüne stimmten dagegen. Somit wurde der Vorentwurf mit 19:8 Stimmen angenommen. Über die Annahme der Pläne zeigten sich auch die anwesenden Feuerwehrkameraden sehr zufrieden und quittierten die Entscheidung mit Applaus.
Bauantrag für Oktober 2024 vorgesehen
Der weitere Zeitplan sieht nun vor, dass der Entwurf im August beschlossen wird, so dass im Oktober 2024 der Bauantrag gestellt und im April 2025 mit dem Bau begonnen werden kann.
Zu Beginn der Sitzung hatte Architekt Heinrich Brinkhus die Planungen vorgestellt. Hier einige Eckdaten der Anpassungen im Vergleich zu den vorherigen Planungen:
- Das Raumprogramm sieht nun eine Brutto-Grundrissfläche von ca. 1.750 m² im Vergleich zu 2.085 m², die im Raumprogramm von Ende August 2023 vorgesehen waren.
- Das Sozialgebäudes soll weiterhin zweigeschossig gebaut werden, u.a. aufgrund eines geringeren Grundflächen- und Energieverbrauchs.
- Das Sozialgebäude soll aus Kostengründen in Massivbauweise errichtet werden.
- Auf eine Umfahrung sowie eine Einzäunung des Gebäudes wird verzichtet.
- Die Zahl der Stellplätze wurde auf 57 reduziert – ausreichend für die unmittelbaren Einsatzkräfte.
- Das Lager wird in die Fahrzeughallte integriert.
- Im Kopfbau mit Schulungs-, Büro- und Besprechungsräumen werden Räume zusammengelegt und multifunktional genutzt.
Gebäudeaufbau und Anordnung der Räume orientierten sich an den Einsatzabläufen der Feuerwehr, so Heinrich Brinkhus. Die Wehrleitung sei stets in die Planungen eingebunden gewesen, ebenso die Baukommission, der der Entwurf bereits vorgestellt wurde.
Kostenprognose bei 10,7 Millionen Euro
Die Baukosten werden auf Basis dieser Änderungen nun mit den bereits genannten ca. 10,7 Millionen Euro beziffert – allerdings ohne Berücksichtigung von Preissteigerungen oder Risikozuschlägen. Die Verwaltung wies in der Beschlussvorlage darauf hin, dass es sich im Status der Vorplanung um eine Prognose der Baukosten handele, die sich in der Entwurfsphase weiter konkretisieren würden. Auch Architekt Brinkhus wies in der Vorstellung der Pläne noch einmal darauf hin.
Wer sich Detail informieren möchte, der findet weitere Informationen in der Beschlussvorlage im Ratssystem der Stadt Olsberg.