Vive l’amitié franco-allemande: „Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!“
Bigger Jung hält Festrede
Neben dem Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff, dem stellvertretendem Landrat Ferdi Lenze und dem ehemaligen Vorsitzenden der Partnerschaftsvereinigung Karl Metten stand selbstverständlich die Delegation aus der Gemeinschaft der Gemeinden der hohen Länder von Montreuillois im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Als Festredner konnte mit einem „garcon de Bigge“ (zu deutsch Bigger Jung) Professor Dr. Gerd Bollermann gewonnen werden. Aber zunächst ein kurzer Blick zurück:
Vier Jahre bis zur Unterzeichnung der Urkunden
Am 26. Juli 1965 besuchten Bürgermeister Courtin und sein Stellvertreter Legrand zum ersten Mal Bigge, der erste Gegenbesuch fand vom 27. bis zum 30. August 1965 statt. Vier Jahre brauchte es aber noch, bis am 3. Mai 1969 in der Aula der Grundschule Bigge und am 22. Juni 1969 in Fruges die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet wurden. Dieses Gelöbnis hat nun auch nach der Fusion der Gemeinde Fruges mit der Gemeinschaft der Gemeinden der Hohen Länder von Montreuillois dank der jetzt erfolgten Erneuerung der Partnerschaft im Olsberger Rathaus immer noch Bestand.
„Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!“
Bevor es zur neuerlichen Unterschrift kam, berichtete Professor Dr. Gerd Bollermann, ehemaliger Regierungspräsident des Regierungsbezirks Arnsberg, in seiner Festrede von vielen persönlichen Erlebnissen aus den Anfängen der Städtepartnerschaft als Teilnehmer der ersten Jugendfahrt 1966 nach Fruges.
Die erste Reise 1963 führte ihn im Rahmen eines Jugendaustausches aber zunächst nach Lyon und Paris. Für Bollermann war klar: „Mit dieser Fahrt im August 1963 ist in Bigge das „Frankreich-Gen“ gepflanzt worden und die Erkenntnis, dass internationaler Jugendaustausch wichtig ist.“ Mit 17 Jahren, er beendete gerade seine Ausbildung bei der Amtsverwaltung Bigge, durfte er dann am ersten Jugendaustausch nach Fruges im Juli/August 1966 teilnehmen. „Eingeprägt haben sich die Essgewohnheiten in der Familie“.
So geprägt war auch sein Resümee: „Städtepartnerschaften sind das Salz in der Suppe“. Auch machte er deutlich, wie wichtig Europa für den Frieden sei und zitierte dazu den Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker aus einer Gedenkrede zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag: „Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!“ Und im Kleinen seien es die Städtepartnerschaften, die für Verständigung sorgten.
Videobotschaft aus der Staatskanzlei und gemeinsames Feiern auf dem Schützenfest
Eine Überraschung kam aus der Düsseldorfer Staatskanzlei: Per Videobotschaft gratulierte Ministerpräsident Laschet den beiden Partnern zum Jubiläum. Der Präsident der Gemeinschaft der Gemeinden der hohen Länder von Montreuillois, Philippe Ducrocq, bedankte sich in seinem Grußwort herzlich für die entgegengebrachte Freundschaft. Gemeinsam mit Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer wurden abschließend die neuen Partnerschaftsurkunden unterzeichnet. Und auf dem Olsberger Schützenfest wurde dann gemeinsam gefeiert – teils mit einem unterhaltsamen Sprachenmix aus Französisch, Englisch und Deutsch. Wahre Völkerverständigung. Auf weitere 50 Jahre: Vive l’amitié franco allemande!