CDU – Kommunalwahl Olsberg 2025
Bürgermeister-Kandidat Patrick Potthoff
Bitte stellen Sie sich kurz persönlich vor.
Mein Name ist Patrick Potthoff, ich bin 44 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern im Alter von 14, 11 und 8 Jahren. Ich bin Versicherungskaufmann, studierter Betriebswirt und derzeit Geschäftsführer in Partnerschaft in der Provinzial Geschäftsstelle in Olsberg. In den letzten Jahren habe ich mich stark ehrenamtlich für meine Heimat eingesetzt, unter Anderem als 1. Vorsitzender der Schützenbruderschaft Helmeringhausen, als Geschäftsführer der KiTa in Bigge, als Geschäftsführer und Gründungsmitglied der Mountainbike-Abteilung des TSV Bigge-Olsberg oder auch als Vorstandsmitglied des Kolping und der CDU Helmeringhausen.
Was ist das erste, das Sie sich als Bürgermeister vornehmen wollen?
Die Finanzlage der Stadt über die kommenden Jahre weist eine defizitäre Entwicklung vor. Hier werde ich als Betriebswirt einen genauen Blick auf die Einnahmen und Ausgaben werfen. Daraufhin wird es dann prioritär sein, kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen anzugehen. Weiterhin werde ich in den Austausch mit Rat, Verwaltung und Bürgern gehen, um Transparenz, Offenheit und Verständnis zu fördern und Lösungen zu entwickeln! Natürlich gilt es auch, die Verwaltung in der Tiefe kennenzulernen, um Abläufe und Prozesse zu erkennen und hier die richtigen Schlüsse zu ziehen und gegebenenfalls auch Anpassungen vorzunehmen – im Sinne einer besseren Effizienz.
Was wollen Sie anders machen, als bisher? Welche Dinge möchten Sie beibehalten?
Ich denke, eine offenere Kommunikation führt zu mehr Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern. Prozesse müssen transparent sein, sodass sich alle Menschen mitgenommen fühlen. Weiterhin will ich damit die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger fördern. Ich werde regelmäßige Bürgerdialoge in den Orten, ähnlich Bürgermeister-Sprechstunden, anbieten. Bei den Ratssitzungen gibt es die Möglichkeit, dass Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Part teilnehmen und sich einbringen – hier will ich mich dafür einsetzen, dass dies auch aktiver in Anspruch genommen werden kann und wird!
Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass der zukünftige Bürgermeister keine Mehrheit im Rat hat. Wie würden Sie mit solch einer Situation umgehen?
Zunächst werde ich alles dafür tun, dass wir als CDU wieder eine Mehrheit bekommen! Ich halte es aber für wichtig, Ideen und Meinungen zuzulassen und zu respektieren. Dafür leben wir in einer Demokratie! Wenn es also keine Mehrheit gibt, werden Diskussion, Argumentation und Kompromissbereitschaft umso wichtiger. Dann kommt es als Bürgermeister darauf an, dies im Sinne der Bürgerinnen und Bürger professionell zu moderieren, zu führen und zu managen!
Wie schätzen Sie Ihre Erfahrung/Fähigkeit für die Führung einer Kommunalverwaltung ein?
In meiner Karriere habe ich bereits Führungspositionen inne gehabt, und auch jetzt, als Geschäftsführer eines Unternehmens in Olsberg, habe ich Führungserfahrung. Ich werde hier mit klaren Strukturen und Arbeitsweisen, aber auch mit wertschätzender und offener Kommunikation führen. Es ist wichtig, den Mitarbeitenden Verantwortung zu geben, aber auch Rückhalt für ihre Entscheidungen! Entscheidend für mich auch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Erfahrungen und Ideen aktiv und ohne Denkverbote einbringen – oft liegen hier gute und effiziente Ideen sehr nah!
Unsere Fragen an die CDU zum Wahlprogramm und Zukunftsvisionen
Nennen Sie die drei wichtigsten Zukunfts-Projekte, die Sie unbedingt angehen wollen – Grundschule Bigge, Feuerwehrhaus Bigge-Olsberg und AquaOlsberg ausgenommen.
Einige Ziele für ein starkes und zukunftsfähiges Olsberg:
Attraktive Stadt – Ein wichtiges Zukunftsprojekt ist die Weiterentwicklung des Zentrenkonzeptes in Bigge gemeinsam und im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Lebendige Dörfer – In jedem unserer Dörfer liegt der Fokus weiterhin auf der Schaffung von ausreichend Wohnraum und der Entwicklung von Baugrundstücken.
Familien stärken – Durch die Kündigung der Räumlichkeiten der städt. Kindertagesstätte in Olsberg werden wir uns um eine geeignete alternative, gute Lösung zusammen mit dem Jugendamt des Kreises kümmern. …und weitere im Wahlprogramm der CDU-Olsberg unter cdu-olsberg.de/wahl2025/.
Gibt es ein konkretes Projekt auf den Dörfern, dass sie vorantreiben möchten?
Ein nächstes anstehendes Projekt für die Zukunft ist die Erneuerung der Dorfmitte von Elpe – eine Aufgabe, die in den kommenden Jahren große Bedeutung haben wird.
Welche Rolle spielt das Thema Digitalisierung in Ihrer Vorstellung vom Olsberg der Zukunft – konkret in Schule, Verwaltung und öffentlichem Leben?
Unsere Schulen sind bereits mit digitalen Tafeln und Endgeräten für die Schüler ausgestattet, dies war bisher unser Anspruch und wird es auch weiterhin sein. Die Digitalisierung schreitet auch im öffentlichen Leben und in der Verwaltung immer weiter fort und das ist auch gut so. Bereits heute sind bei der Stadt Olsberg über 140 Dienstleistungen digital erreichbar. Wir stehen diesem Prozess auch weiterhin positiv gegenüber.
Oventrop verlässt Bigge. Olsberg hat viele leerstehende Immobilien, Handwerksbetriebe ohne Nachfolge und brachliegende Flächen – wie wollen Sie diese Potenziale systematisch erfassen und für Innovation, Start-ups oder neue Wohn-Arbeits-Modelle öffnen? Wie möchten sie den Wirtschaftsstandort Olsberg stärken?
Durch den Antrag der CDU Fraktion wurde ein Wirtschaftsförderer bei der Stadt Olsberg eingestellt. Herr Olaf Karte nimmt seine Aufgabe sehr gewissenhaft wahr und hat sehr viele Kontakte in der Wirtschaft. Betriebe und Gründer werden in allen Belangen bei der Stadt Olsberg sehr gut beraten und begleitet. Durch die Vermarktung des bereits ausgebauten Gewerbegebiets Hohler Morgen – das erste Grundstück ist bereits verkauft – werden wir den Wirtschaftsstandort Olsberg stärken und verbinden somit die Schaffung neuer Arbeitsplätze mit Ansiedlung neuer Unternehmen.
Was ist Ihr konkreter Plan, um junge Menschen in Olsberg zu halten? Wie schaffen Sie Anreize, damit junge Erwachsene hier wohnen, arbeiten und sich engagieren wollen?
Um junge Menschen hier in Olsberg zu halten, muss das große Ganze passen. Von ausreichendem und passendem Wohnraum, über eine gute wohnortnahe Betreuung der Kinder in Kita und Schule, sowie attraktive Arbeitsplätze mit familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen. Auch ein entsprechendes Freizeit- und Kulturangebot ist hierfür wichtig, was wiederum die Unterstützung der Vereine beinhaltet, die einen wesentlichen Teil hierzu beitragen. Für alle diese Aspekte haben wir uns in der Vergangenheit eingesetzt und wollen dies auch verstärkt in der Zukunft tun.
Wie soll es aus Ihrer Sicht mit der Rahmenplanung Bigge-West weitergehen? Welches Teilprojekt ist Ihnen hier am wichtigsten?
Der verkehrliche Umbau der Mittelstraße/ Weststraße sollte hier voran getrieben werden, um diesen Knotenpunkt sicherer für alle Verkehrsteilnehmer zu gestalten. Ferner ist ein Dorfmittelpunkt zum Treffen und Verweilen wünschenswert, mit der Gestaltung am Kirchplatz könnte es dort gut gelingen.
Wie schätzen Sie die Wohnraumsituation in der Stadt Olsberg ein und wie wollen Sie damit umgehen?
Wir sehen hier den Bedarf an geeignetem Wohnraum. Durch die Vermarktung der Flächen rund um das Olsberger Krankenhaus, sowie den Neubau am Drönkerweg entstehen derzeit viele neue Wohnungen. Aber auch in Bigge an der Hauptstraße (ehemals Tismes) und Schulstraße gibt es weitere Bauvorhaben mit neuem Wohnraum. Nach diesen Fertigstellungen sollte weiterhin der Bedarf geprüft werden. An der Hauptstraße zwischen Tankstelle und Erikaneum sind weitere Baugrundstücke in der Planung. Wir müssen zudem dafür Sorge tragen, dass am alten Olsberger Krankenhaus die geplante Wohneinrichtung für Senioren erbaut wird. So kann nach dem Konzept „jung kauft alt“ in den bisherigen Wohngebieten eine nachhaltige Entwicklung durch vorhandene Immobilien erfolgen.
Was ist Ihre übergeordnete Vision für Olsberg? Wo stehen wir im Jahr 2035? Tourismusort, Innovationsstandort, lebenswerte Wohnstadt für Familien und junge Menschen, Wohnen im Alter, Gesundheitsstandort?
Unsere Vision für das Jahr 2035 zeigt eine vielfältige Stadt Olsberg, in der viele Menschen verschiedener Generationen zufrieden und harmonisch zusammenleben. Wie unter Punkt 10 benannt sind hierfür alle Bereiche des Lebens verantwortlich. So soll Olsberg sich im Jahr 2035 als lebenswerte Stadt mit einer starken Wirtschaft, vielfältigen Arbeitsplätzen, guten Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten und einem vielfältigen Freizeit- und Kultusangebot präsentieren – und als Ort an dem sich Menschen aller Generationen sowie Touristen wohlfühlen.
Haben sie bestimmte Vorstellungen rund um Nachhaltigkeit, Windkraft, Energie, Klima- und Umweltschutz? Wie wichtig sind Ihnen diese Punkte?
Die Themen Klimaschutz und Energiewende treffen uns auch in Bigge. Beim Thema Windkraft wurde allen Bürgerinnen und Bürgern das Mitspracherecht genommen. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass alle Bürgerinnen und Bürger bei den kommenden Themen „Batteriespeicher“ und „Freiflächen PV-Anlagen“ sich aktiv beteiligen und einbringen können. Hinsichtlich des Klimaschutzes haben wir in der Vergangenheit bereits einige Maßnahmen ergriffen. So wurden an mehreren Standorten Ladestationen für e-Fahrzeuge installiert, auch hier muss der Bedarf immer wieder betrachtet werden um frühzeitig bei Unterdeckung zu reagieren. Bei Neu- und Umbauten der städtischen Gebäude werden wir weiterhin auf energetische Sanierungen und Maßnahmen setzen um die Energiekosten zu senken und somit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Wollen Sie die Bevölkerung – insbesondere die Jugend – stärker in die Lokalpolitik und Projekte einbinden? Die heutigen Formen der Bürgerbeteiligung erwecken oft den Eindruck von Alibi-Veranstaltungen. Wenn ja, auf welche Art und Weise?
Wir haben schon mehrfach versucht Jugendliche aufmerksam zu machen und einzubinden. Das Interesse ist oftmals zu gering. Wir müssen der Jugend darstellen, wie überhaupt kommunalpolitisch mitgestaltet werden kann. Im Rahmen des Baus des Bikeparks wurden die verschiedenen Ideen und Vorschläge beraten und teils umgesetzt. Sofern eine Beteilung möglich ist, sollte man hier auch entsprechende Veranstaltungen anbieten. Bei vielen Themen einer Kommune sind jedoch gesetzliche/ rechtliche Vorgaben einzuhalten und die Umsetzung von Wünschen nicht immer möglich. Hier ist es wichtig mit der Jugend im Gespräch zu bleiben, also hinhören, aufgreifen und besprechen, Umsetzung planen.
ÖPNV ist ein gern diskutiertes Thema. Ohne Auto ist man oft aufgeschmissen. Wie wollen sie das konkret auf dem Land angehen?
Wir halten weiterhin an unserem Nachtbusangebot fest. Auch die Anbindung der Deutschen Bahn sowohl in Bigge als auch Olsberg gibt viele Möglichkeiten der Nutzung. Aber auch die Richtung nach Brilon wird mit dem Busverkehr abgedeckt. Durch das Angebot der Pendler-App wird auch hier Berufstätigen eine weitere Möglichkeit zur Verfügung gestellt. Trotzdem gibt es sicherlich auch noch Verbesserungen bei einzelnen Fahrstrecken. Diese müssen in Angriff genommen werden, ggfls. auch mit anderen Modellen, wie Bürgerbussen.
Olsberg lebt vom Ehrenamt. Wie möchten Sie die zahlreichen Vereine und Initiativen in ihrer Arbeit strukturell und finanziell besser unterstützen – jenseits von Dankesworten?
Die Vereine erhalten weiterhin Unterstützung, sei es durch die Bereitstellung von Plätzen/Räumen oder auch durch finanzielle Unterstützung. Dies soll auch in Zukunft so fortgesetzt werden. Da oftmals zusätzliche Fördermittel des Bundes oder Landes zur Verfügung stehen, wollen wir uns einsetzen, dass hier zukünftig bei der Stadt Olsberg ein Ansprechpartner rund um diese Thematik zur Verfügung steht und behilflich ist.
Hier können Sie noch Dinge ausführen, die Ihnen wichtig sind, oben aber nicht angesprochen wurden.
Ratsmitglieder sind immer das Bindeglied zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung/Bürgermeister. Deswegen haben wir jederzeit ein offenes Ohr für die verschiedenen Anliegen. Keiner soll sich scheuen, uns bei Fragen, Problemen oder Anregungen anzusprechen.
Die Direktkandidaten in den Bigger Wahlbezirken
Bigge I
Jeannette Friedrich, 43 Jahre, Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen
Schwerpunkte für die Stadt Olsberg: Ich setze mich für eine qualifizierte und zukunftsweisende Versorgung im ärztlichen, notärztlichen und rettungsdienstlichen Bereich ein, sowie die gute, schulische Bildung und Betreuung von Kindern von klein auf.
Bigge II
Schwerpunkte für die Stadt Olsberg: Als Ratsmitglied und als Familienmensch setze ich mich weiterhin mit voller Überzeugung dafür ein, dass unser Ort lebendig, familienfreundlich und zukunftssicher bleibt.
Bigge III
Schwerpunkte für die Stadt Olsberg: Es ist mir wichtig, die Barrierefreiheit im öffentlichen Leben weiter voranzutreiben, insbesondere für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Handicap, etwa für die Bewohner des Josefsheims und des Erikaneums.
Bigge IV
Silke Funke, 58 Jahre, Schornsteinfegerin
Wichtige Projekte für Bigge: Die Weiterentwicklung des Zentrenkonzeptes in Bigge gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern
Schwerpunkte für die Stadt Olsberg: Politisches Engagement war für mich immer eine Herzensangelegenheit. Mit dem frei gewordenen Mandat, ergibt sich nun die Möglichkeit, mich aktiv einzubringen und neue Impulse für unsere Stadt zu setzen.