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Wohnraummangel: Stadt Olsberg mietet früheres Schullandheim in Wulmeringhausen an

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Wohnraummangel: Stadt Olsberg mietet früheres Schullandheim in Wulmeringhausen an

Menschen das sprichwörtliche „Dach über dem Kopf“ zu geben – und damit Obdachlosigkeit zu vermeiden – ist eine der fundamentalsten Aufgaben von Kommunen im Rahmen der Daseinsvorsorge. Damit auch Menschen, die neu nach Olsberg kommen, dieses „Dach über dem Kopf“ bekommen, mietet die Stadt Olsberg das frühere Schullandheim in Wulmeringhausen an. Das haben jetzt einstimmig die Mitglieder des Hauptausschusses beschlossen.
Unterkunft für Flüchtlinge, aber auch für einheimische Obdachlose

Ab November könnten dann vor allem Geflüchtete in dem Gebäude untergebracht werden – aber auch Einheimische aus der Stadt Olsberg, wenn sie von Obdachlosigkeit bedroht sind. Bis zu 54 Menschen können – je nach Belegung der Räume – in dem ehemaligen Schullandheim ein zunächst vorläufiges Zuhause finden.

Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 sind sehr viele Geflüchtete in die Bundesrepublik Deutschland eingereist – zunächst aus der Ukraine, etwa seit Jahresbeginn 2023 aber auch aus anderen Staaten, so zum Beispiel aus Afghanistan und der Türkei durch humanitäre Aufnahmeprogramme der Bundesregierung. Die Kommunen – auch die Stadt Olsberg – sind im Rahmen der Verteilung verpflichtet, ihren jeweiligen Anteil der Geflüchteten unterzubringen. Das NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration hat zudem im August angekündigt, dass Flüchtlinge noch schneller den Kommunen zugewiesen werden, da die vom Land eingerichteten Zentralen Unterbringungseinrichtungen an die Kapazitätsgrenze kommen.

Im Jahr 2022 bereits ehemalige Pension erworben

Die Stadt Olsberg hat sich auf diese Entwicklungen eingestellt und viele neue Wohnungen angemietet. Ende des Jahres 2022 wurde zusätzlich eine ehemalige Pension erworben, um Menschen unterzubringen, die nach Olsberg kommen. Ende September verfügte die Stadt Olsberg über 199 Wohnplätze für diesen Zweck. Allerdings: Derzeit gibt es nur noch einen einzigen freien Platz. „Wenn wir unserer gesetzlichen Aufgabe nachkommen wollen und Menschen nicht obdachlos werden sollen, müssen wir die Unterbringungskapazitäten erweitern“, betont Bürgermeister Wolfgang Fischer. Der Wohnungsmarkt sei erschöpft – freie Wohnungen seien nicht mehr verfügbar, um dort geflüchtete Menschen unterzubringen.

Das ehemalige Schullandheim in Wulmeringhausen ist für diesen Zweck gut geeignet: Die nötigen Räume und sanitären Anlagen sind vorhanden, das Gebäude ist in einem guten baulichen Zustand und in direkter Nähe befindet sich eine Bushaltestelle, so dass die untergebrachten Menschen problemlos nach Olsberg und Bigge kommen können, um dort Einkäufe zu machen, Ärzte besuchen oder auch Behördengänge erledigen können.

„Zusammenleben mit der Nachbarschaft klappt problemlos“

Nach der ehemaligen Pension in Olsberg entstehe so die zweite Gemeinschaftsunterkunft im Stadtgebiet, erklärt Bürgermeister Fischer. Mit der Pension habe man gute Erfahrungen gemacht: Das Zusammenleben mit der Nachbarschaft klappe problemlos, die Menschen, die dort leben, seien zufrieden. Nach wie vor gebe es im Stadtgebiet zahlreiche Ehrenamtliche, die den Geflüchteten beim Einleben in der Stadt Olsberg erleichtern.

„Das ist ein besonders wichtiges Engagement und ein bedeutender Beitrag für eine gelingende Integration“, so Wolfgang Fischer. Auch Ehrenamtliche, welche die Menschen in der neuen Unterkunft in Wulmeringhausen begleiten wollen, sind stets willkommen – Ansprechpartner für Interessierte ist im Rathaus Dennis Gottdang (Tel. 02962 982290; E-Mail dennis.gottdang@olsberg.de).

Nutzung von Turnhallen als Unterkunft vermeiden

Während anderswo geflüchtete Menschen in Turnhallen untergebracht werden müssen, möchte die Stadt Olsberg dies nach Möglichkeit vermeiden. Sowohl für Einheimische wie auch Geflüchtete sei dies die am wenigsten geeignete Lösung, unterstreicht Bürgermeister Fischer: „Die Turnhallen fehlen dann für Schul- oder Vereinssport, was das öffentliche Leben vor Ort deutlich einschränkt. Und auch den Menschen bietet eine Turnhalle kaum Privatsphäre – auf Dauer ist es eine Belastung.“ Ziel müsse es aber sein, Menschen, die neu nach Olsberg kommen, so gut es geht zu integrieren: „Wenn das gelingt, profitieren am Ende alle.“